Ihre berufliche Laufbahn bei Löwenherz begann für Merit eher zufällig mit einem Freiwiligen Sozialen Jahr (FSJ). Heute arbeitet Sie als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Jugendhospiz.
Eigentlich wusste Merit nach dem Abitur gar nicht so recht, was sie machen wollte. „Durch die Kooperation meines Gymnasiums in Bruchhausen-Vilsen mit dem Kinderhospiz Löwenherz kam ich dann auf die Idee, ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Pflege zu machen, obwohl ich bis dahin keinerlei Berührungspunkte mit diesem Beruf hatte,“ erinnert sich die 24-Jährige.
Kurzum, sie bewarb sich und bekam einen Platz als FSJlerin im Kinderhospiz. Das war 2015. Ein Jahr lang lernte sie Löwenherz kennen und lieben. Im Anschluss absolvierte Merit ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in einer Oldenburger Klinik. Nach der Ausbildung blieb sie der Kinderklinik auf der Kinderintensivstation zunächst treu: „Ich wollte unbedingt zwei Jahre Erfahrungen in der Klinik sammeln, schon allein wegen der unterschiedlichen medizinischen Aspekte.“ Doch es kam anders. Nach zehn Monaten Klinikalltag und der ernüchternden Erkenntnis, dass in einer Klinik zu wenig Zeit für die Kleinsten und Kleinen da ist, kehrte Merit zurück zu Löwenherz.
Von der FSJlerin zur Pflegekraft bei Löwenherz
„Das schlechte Gewissen, den Kindern in der Klinik nicht gerecht zu werden, hat mich dazu bewogen zu Löwenherz zurückzugehen. Der andere Umgang hier bei Löwenherz mit den erkrankten Kindern und Jugendlichen ist schon immens. Der ganzheitliche Ansatz steht bei uns nicht nur auf dem Papier – er wird gelebt.“
Seit einem Jahr ist Merit wieder in der Pflege bei Löwenherz tätig. Diesmal allerdings im Jugendhospiz. Und, ist das ein Unterschied? „Schon“, erklärt Merit. „Es gibt unterschiedliche Besonderheiten und Bedürfnisse bei Kindern und Jugendlichen – Kinder sind eben keine Jugendlichen.“
„Entlastung ist einer der wichtigen Eckpfeiler im Zusammenhang mit der Arbeit in einem Kinder- und Jugendhospiz.“
Merit, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Jugendhospiz
Die Zusammenarbeit bei Löwenherz mit den Eltern ist einer von vielen wesentlichen Bausteinen im pflegerischen Alltag. „Bei uns gibt es eine biografische Abfrage. Die Eltern erzählen uns, wie ihr Alltag mit ihrem Kind aussieht. Was ist wichtig? Was geht gar nicht? Wir im Löwenherz-Team beanspruchen nicht den Status, den Eltern in Bezug auf ihr Kind etwas voraus zu haben. Das ist im Klinikalltag leider häufig so. Wir sind mit den Eltern in einem Team. Wir wollen, dass alle eine gute Zeit haben und entlastet werden,“ so Merit. Und Pflegedienstleiterin Dorota Walkusz ergänzt: „Entlastung ist einer der wichtigen Eckpfeiler im Zusammenhang mit der Arbeit in einem Kinder- und Jugendhospiz. Im Vordergrund steht für uns, dass die Familien diese erfahren. Das kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen: Ausschlafen, Ausflüge machen oder einfach nur Abschalten. Das alles kennen die Eltern häufig nicht. Sie kümmern sich rund um die Uhr um ihr erkranktes Kind.“
Merit ist jedenfalls froh, dass sie wieder bei Löwenherz arbeitet. Hier hat sie Zeit und auch die nötige Unterstützung aus dem Team, um den Pflegealltag mit den erkrankten Kindern und Jugendlichen gut bewältigen zu können. „Klar, anstrengende Phasen oder auch emotional anspruchsvolle Tage gibt es überall. Bei Löwenherz werde ich aber aufgefangen. Das lässt mich immer wieder gerne in meinen Arbeitsalltag zurückkehren.“