Wie soll mein Leben eigentlich aussehen? Was möchte ich machen, wofür stehe ich und wie geht es weiter? Fragen, die sich jeder junge Mensch stellt. So wie Mario. Die Suche nach einer Antwort hat ihn zu Löwenherz geführt. Weil er den Mut hatte, auf seine innere Stimme zu hören – 180-Grad-Drehung inklusive.

Manchmal braucht es etwas Abstand, um den eigenen Weg zu reflektieren. Bei Mario waren es ein paar tausend Kilometer. Er war in Indien, Auslandsemester, Informatik. Eine gute Gelegenheit, um erste Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen zu sammeln und den Start der beruflichen Karriere vorzubereiten. „In dieser Zeit bin ich in mich gegangen und habe gemerkt: Informatik ist nicht alles für mich. Eigentlich wollte ich lieber etwas im sozialen Bereich ausprobieren, mit Kindern und Jugendlichen, in der Pflege“, erinnert sich der heute 28-Jährige.
Zurück in Deutschland setzte er seinen Entschluss kurzerhand in die Tat um. Er brach sein Informatik-Studium ab und schickte eine Bewerbung an Löwenherz – im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes. „Löwenherz war mir schon vorher ein Begriff, ich habe mir die Arbeit dort sehr spannend vorgestellt“, berichtet Mario. Mit seiner Motivation konnte er überzeugen, plötzlich war aus dem angehenden Informatiker ein „Bufdi“ im Jugendhospiz geworden.
Es folgten zwölf spannende und intensive Monate, geprägt durch die Nähe zu Menschen, die ehrlich sind, die sich nicht verstellen. „Das hat mich wirklich sehr beeindruckt“, sagt Mario, in dem Wissen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. „Hier steht das Leben im Vordergrund, das macht die Arbeit so schön.“ Natürlich habe er am Anfang auch Berührungsängste gehabt, die hätten sich aber schnell gelegt. „Ich war ja nie alleine, das Team war immer für mich da und hat mich vom ersten Tag an toll integriert.“
„Ich habe noch ein Jahr drangehängt, ich arbeite einfach gerne hier.“
Mario, Helfer in der Pflege und ehemaliger Löwenherz-Bufdi
Mittlerweile ist Marios „Bufdi“-Zeit Geschichte – dem Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz ist er trotzdem erhalten geblieben. Als Helfer in der Pflege. „Ich habe noch ein Jahr drangehängt, ich arbeite einfach gerne hier“, begründet Mario seine Entscheidung. Was die Zukunft bringt? Da muss er ein weiteres Mal seine innere Stimme befragen. Vielleicht eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Vielleicht etwas anderes im sozialen Bereich. Sicher ist derweil: Mit Informatik wird es nichts zu tun haben: „Programmieren ja – aber nur als Hobby!“