Zum Ende der Großelternwoche im Kinderhospiz Löwenherz werden Fotos als Erinnerung verteilt. Als Erinnerung an eine Woche im Februar, die allen Teilnehmenden noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Entsprechend emotional fällt die Abschlussrunde aus.
„Liebe heißt auch loslassen“, beschreibt Angela ihre Gefühle. Dann versagt ihre Stimme. Es dauert einen Moment, ehe sie weitersprechen kann. „Meine Enkelin wird jetzt 16 Jahre alt, und auch Jugendliche müssen irgendwann losgelassen werden. Das ist ein wichtiges Ereignis im Leben – und Löwenherz ist ein toller Ort dafür.“ Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter spenden Applaus, jeder hier im Raum weiß genau, was Angela meint. Deswegen ist die Großelternwoche so wichtig und ein fester Termin im Jahreskalender vieler Omas und Opas: Sie nutzen die gemeinsame Zeit mit ihren Enkelinnen und Enkeln ganz intensiv und sind dabei umgeben von Menschen, die in einer ganz ähnlichen Situation sind.
„Diese Hingabe dem Kind gegenüber – das erlebe ich nur hier.“
Betty, Teilnehmerin der Großelternwoche
„Am meisten fasziniert mich die liebevolle Pflege der Kinder und Jugendlichen. Diese Hingabe dem Kind gegenüber – das erlebe ich nur hier. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Oma Betty. Bei Löwenherz werde ihr Mut gemacht. Sie erfahre, dass auch die Zeit mit einem schwerstbehinderten Enkelkind wunderschön sein kann. Und Karin ergänzt: „Es ist toll, wie alles Hand in Hand geht und wie sich das Personal gegenseitig dabei unterstützt.“
Dabei war die Organisation der Woche für Christina Schwecke-Ernst, Leitung Pädagogik, und ihr Team aufgrund der vielen Corona-Regeln in diesem Jahr alles andere als einfach. Da die Gruppe aufgeteilt werden musste, war das Motto fast schon naheliegend: „Getrennt und doch gemeinsam“. Dem vielfältigen Angebot tat diese Trennung jedoch keinen Abbruch. Es gab neben der inhaltlichen Arbeit Spieleabende, gemeinsame Spaziergänge, Musik von und mit Sören Tesch – und ein Zauberer war auch zu Besuch. Ein Highlight war zudem sicherlich die Hand- und Fußmassage unter professioneller Anleitung an den Enkelkindern. Die räumliche Trennung zwischen Kinder- und Jugendhospiz wurde übrigens ganz kreativ überbrückt: Die Großeltern schrieben sich gegenseitig rege Postkarten. „Als bleibende Erinnerung werden wir die gemeinsam gestalteten Puzzleteile auf eine Leinwand kleben“, so Christina Schwecke-Ernst während der Abschlussrunde, bei der sich alle Teilnehmenden frisch getestet im Lichtblick trafen.
Nach diesen intensiven Tagen war für Heike, die zum ersten Mal bei der Großelternwoche war, klar: „Ich würde gerne wiederkommen. Wir wurden immer unterstützt, und wurde so viel möglich gemacht. Es war einfach klasse.“