Wie kann ein Arbeitsalltag mit schweren körperlichen Einschränkungen gelingen? Wian sucht im Vereinsbüro gemeinsam mit den Löwenherz-Kolleg:innen nach entsprechenden Ideen.

Der 22-Jährige ist wegen seiner Muskeldystrophie auf pflegerische Unterstützung und Hilfsmittel angewiesen. Er ist ein selbstbewusster, junger Mann und macht eine Ausbildung zum Fachpraktiker für Büromanagement. Er möchte selbstbestimmt leben, für sich selbst sorgen und schauen, wie er sich in der realen Arbeitswelt zurechtfindet.
Sorgen vor erstem Arbeitstag? Unbegründet!
„Mir fiel sofort Löwenherz ein, als es darum ging, einen Praktikumsplatz zu finden. Ich kenne das Jugendhospiz als Gast und so weiß ich, wie Löwenherz tickt. Ich war von Anfang an zuversichtlich, während meiner Praktikumsphase Unterstützung zu finden“, berichtet Wian.
Mitte Mai war es so weit: „Mein erster Arbeitstag, die Aufregung war groß. Wie komme ich zurecht? Wie nehmen mich die Kolleginnen und Kollegen auf?“ Die Sorgen waren unbegründet. „Es fühlt sich an, als hätte ich schon jahrelang bei Löwenherz gearbeitet. Alles war für mich vorbereitet.“
Freude über Vertrauen
Doch die ersten Arbeitstage zeigten schnell, dass noch einiges optimiert werden musste, um das Arbeiten mit Handicap reibungsloser zu gestalten. Beispielsweise wanderte der Schreibtisch woanders hin, denn Wians Kopf kann keine Drehbewegungen ausführen, so kann er nun müheloser Besucher:innen beim Hereinkommen begrüßen. „Wir finden immer eine gute Lösung“, freut sich Wian über diese kleine Veränderung.
„Super ist auch, dass ich während des Praktikums ‚echte Arbeiten‘ machen darf. In meiner Ausbildung ist immer alles nur imaginär“, freut sich Wian über das Vertrauen. „Ich bin gespannt, was ich noch lerne.“ Immer an seiner Seite ist seine persönliche Assistenz Jutta. Bis Ende Dezember sind beide noch im Löwenherz. „Ich freue mich mit Jutta, ein Teil des Teams zu sein,“ so Wian.