Lüneburg/Syke – Familien mit einem schwerstkranken Kind haben extreme Belastungen zu bewältigen. Sie sind Tag und Nacht gefordert, dazu kommt die Angst vor dem Tod des Kindes. Um betroffene Familien in Lüneburg und Umgebung zu unterstützen, plant das Kinderhospiz Löwenherz für das kommende Jahr einen ambulanten Kinderhospiz-Stützpunkt in der Stadt.
„Mit dem geplanten Angebot reagieren wir auf die stetig wachsende Nachfrage von Familien in der Region“, sagt die stellvertretende Löwenherz-Geschäftsführerin Kirsten Höfer. In den vergangenen Jahren war sie bereits verantwortlich für den Aufbau von ambulanten Kinderhospiz-Stützpunkten in Bremen, Braunschweig und Lingen. „Ein ‚normaler Tagesablauf‘ ist bei den Betroffenen kaum möglich – und oft bleibt wenig Zeit für die Geschwister. Unser Angebot bietet in dieser Zeit wertvolle Entlastung. Qualifizierte Ehrenamtliche unterstützen die Familien zu Hause in ihrem Alltag“, beschreibt Kirsten Höfer das kostenlose ambulante Angebot. Es richtet sich an jede Familie, in der ein lebensverkürzend oder lebensbedrohlich erkranktes Kind lebt. Die Begleitung kann ab dem Zeitpunkt der Diagnose beginnen und über viele Jahre dauern.
Die Aufgaben der Ehrenamtlichen sind vielfältig: Sie spielen und beschäftigen sich mit den erkrankten Kindern und gesunden Geschwistern, unternehmen Ausflüge oder helfen bei Hausaufgaben. Für alle Familienmitglieder sind sie verlässliche und vertrauensvolle Gesprächspartner – pflegerische Tätigkeiten zählen dabei ausdrücklich nicht zu ihren Aufgaben. „Nachdem wir in den vergangenen Wochen und Monaten viele positive Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt Lüneburg und Vertreterinnen und Vertretern der Hospiz- und Palliativlandschaft geführt haben, sind wir nun auf der Suche nach passenden Büroräumen“, so die stellvertretende Geschäftsführerin weiter. „Wir hoffen, im nächsten Jahr mit der Arbeit vor Ort starten zu können. Schon bald soll die Stelle der Koordinationsfachkraft ausgeschrieben werden, die für die Akquise und Schulung der Ehrenamtlichen sowie die Beratung der Familien zuständig sein wird.“
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