Syke – Der Fachkräftemangel im Pflegebereich stellt auch das stationäre Kinderhospiz vor große Herausforderungen. „Im stationären Bereich von Löwenherz fehlen uns Pflegefachkräfte. So haben wir uns schweren Herzens entschieden, unsere Betten zu reduzieren und werden bis auf weiteres nur noch sechs bis acht Kinder und Jugendliche mit ihren Familien aufnehmen können. „Unsere großen und kleinen Gäste werden wir im Jugendhospiz-Bereich umsorgen.“, erklärt Löwenherz-Kinderhospizleiterin Gaby Letzing die Veränderungen. „Wir würden gerne weiterhin mehr Familien diese Unterstützung zuteilwerden lassen, leider ist das in der momentanen Situation nicht möglich.“
Zudem hat die Löwenherz-Geschäftsführung um Gaby Letzing, ihre designierte Nachfolgerin Juliane Schulze und Vereins-Geschäftsführerin Kirsten Höfer weitere Regeln beschlossen. Um die Platzreduzierung zu kompensieren, werden 2023 nur noch Familien aus Niedersachsen und Bremen im Löwenherz zur Entlastungspflege aufgenommen. Bisher sind knapp 200 Familien im Jahr bei Löwenherz zu Gast, davon kommen rund 60 Prozent aus Bremen und Niedersachsen. Das sind für die Löwenherz-Familien aus den anderen Bundesländern sehr schlechte Nachrichten. Sie können im kommenden Jahr nicht mehr zur pflegerischen Unterstützung ins Löwenherz kommen. „Wir wollen weiterhin, dass unsere betroffenen Kinder die qualitative hochwertige Pflege und Zuwendung bekommen, die sie brauchen. Das bedeutet, dass eine Pflegefachkraft maximal zwei Kinder oder Jugendliche zeitgleich betreut“, ergänzt Juliane Schulze.
Ganz allein gelassen werden die überregionalen Familien nicht. Löwenherz bietet ihnen Aufenthalte als „Selbstversorger“ ohne pflegerische Unterstützung in den Räumlichkeiten des Kinderhospizes an. Sie werden dabei vom Hauswirtschafts-Team mit Essen verwöhnt und das Begleiter-Team wird sich zeitweise um die Geschwister kümmern. So können sie trotz alledem Löwenherz-Zeit in einem schönen Ambiente erleben.
Natürlich hat Löwenherz weitere Bestrebungen, dass sich die Situation wieder verbessert: „Wir suchen nach wie vor engagierte Pflegekräfte. Dafür läuft derzeit – neben der Social-Media-Kampagne – eine weitere Aktion mit Buswerbung in Bremen und Umzu. „Und wir hoffen, dass unsere vertrauten Kolleginnen und Kollegen weiter an der Seite der Familien bei uns bleiben“, so Juliane Schulze.
Löwenherz hat den Pflegekräften auch einige neue finanzielle Anreize zu bieten. So wird neben der leistungsgerechten Bezahlung zusätzlich die Pflegepauschale ab sofort verdoppelt. Außerdem wird der Standortnachteil mit einer Kilometer-Pauschale ausgeglichen.
„Wir sind uns bewusst, dass diese Situation für allen Beteiligten sehr, sehr schwierig ist. Deswegen hoffen wir inständig, diese Regeln 2024 wieder lockern zu können. Wir arbeiten auf allen Ebenen mit Hochdruck daran, unser Löwenherz-Pflegeteam wieder so aufzustellen, um dieses Ziel zu erreichen“, verspricht Kirsten Höfer. Löwenherz bietet den Familien in Bremen und Niedersachsen auch ambulant mit vier Stützpunkten eine wichtige Unterstützung im Alltag.
„Löwenherz steht weiter an der Seite der Familien – stationär wie auch ambulant – und will als Sprachrohr ihre Belange vertreten“, so Gaby Letzing abschließend.
Mehr Informationen unter www.loewenherz.de
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