Wenn sich Sören Tesch im Kinderhospiz Löwenherz ankündigt, steigt die Vorfreude – und zwar gleichermaßen bei Kindern, Jugendlichen, Eltern und Pflegekräften. Denn der Musiktherapeut trifft genau die richtigen Töne.

Spätes Frühstück im Down Under, dem großen Aufenthaltsraum im Jugendhospiz. Eltern, Jugendliche und Pfleger*innen sitzen hier gemeinsam und unterhalten sich. Plötzlich schwenkt das Gespräch von Tagesablauf, Wetter und Corona auf Sören Tesch. Und sofort steigt die Stimmung im Raum um mindestens drei Oktaven. Denn Sören, da sind sich alle einig, „macht das wirklich super“. Wenn er die ersten Riffs auf seiner E-Gitarre spielt, wenn die Kinder und Jugendlichen für den richtigen Beat sorgen, wenn es laut wird im Löwenherz, dann gibt es oft kein Halten mehr.
„Schon 1996 habe ich in Syke im Friedeholz gesessen und mir gesagt: Ich will Musiktherapeut werden“, erinnert sich Tesch. „Aber dann hat sich mein Leben ganz anders entwickelt…“
„Pflegerinnen und Pfleger helfen mir, sie wissen über die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder genau Bescheid“
Sören Tesch, Musiktherapeut bei Löwenherz
Mehr als 800 Live-Konzerte mit der Band Schwarz Auf Weiss, 13 Semester Sonderschulpädagogik-Studium, Musiklehrer, freiberuflicher Pianist, Popkantor, Jugendarbeit in der Kirche – es sind bewegte Jahre, auf die der Mittvierziger zurückblickt. Genau diese Vita ist es, die Tesch nun zum idealen Musiktherapeuten bei Löwenherz macht. „Für mich ist das eine tolle Möglichkeit, zumal ich jetzt auch auf mein Studium zurückgreifen kann. Ich taste mich gerne und ganz behutsam an die Wünsche und Bedürfnisse heran. Dabei helfen mir auch die Pflegerinnen und Pfleger, die über die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen genau Bescheid wissen. Und wenn es dann losgeht, bin ich für jeden Wunsch zu haben. Musik ist etwas Positives – ich möchte mit den Kindern das Leben feiern“, sagt der „Musiker für alle Fälle“.
Dass der Bedarf da ist, daran lassen die vielen strahlenden Gesichter keine Zweifel aufkommen. Und auch für die Pflege sind die Sessions mit Sören Tesch eine willkommene Abwechslung. „Ich bin einfach gerne im Löwenherz und freue mich jedes Mal wieder darüber, wie gut auch die Zusammenarbeit mit der Pflege und dem Begleiterteam funktioniert. Denn darauf bin ich natürlich auch angewiesen“, so Tesch.