Ostern bei Löwenherz? „Darauf freuen wir uns das ganze Jahr“, sagt Kai. „Das ist die Entlastung, die wir dringend brauchen.“ Wer dem Familienvater aufmerksam zuhört, bemerkt schnell, wie wichtig das Kinder- und Jugendhospiz für die Familie ist.

In den Osterferien und über die Feiertage wird es voll im Löwenherz. Fast 50 Menschen feiern hier in diesem Jahr gemeinsam, dekorieren das Haus, suchen Ostereier im Garten, lassen sich von einem Clown bespaßen, genießen die freien Tage. Mittendrin ist auch Kai mit seinen beiden Töchtern Mieke und Maja. Sie sind für elf Tage hier, weil die 16-jährige Mieke das Dravet-Syndrom hat, eine seltene Epilepsie-Erkrankung. „Gerade geht es ihr nicht so gut, sie hatte wieder einen Anfall, von dem sie sich jetzt erholt“, sagt Kai. Dass er trotzdem Zeit für sich findet, ein wenig abschalten und sich fallen lassen kann, liegt daran, dass er seine Tochter im Kinderhospiz Löwenherz in den besten Händen weiß. „Für uns ist das die absolute Entlastung. Ich kann das Außenstehenden gar nicht beschreiben, weil sich niemand, der nicht selbst betroffen ist, unser tägliches Leben vorstellen kann, diesen Zustand der permanenten Dauerbelastung über so viele Jahre.“
Löwenherz: Ein Highlight für die Schwester
Umso glücklicher ist der Hannoveraner, einen großen Teil der Osterferien im Löwenherz in Syke verbringen zu können: „Wir kommen seit mindestens zehn Jahren als Familie hierher, seit einigen Jahren versuchen wir immer, einen Aufenthalt über die Ostertage zu bekommen. Leider kann meine Frau in diesem Jahr nicht mit dabei sein. Denn im Regelfall machen wir gemeinsam mit Maja oder zu zweit als Paar immer auch Ausflüge in die Umgebung oder gehen Essen.“ Dinge eben, die sich nur für Menschen ohne erkranktes Kind ganz normal anhören. Für eine Familie mit erkranktem Kind aber eine echte Rarität sind. Und damit umso wertvoller.
Für Miekes Schwester Maja ist der Besuch im Kinder- und Jugendhospiz ebenfalls ein echtes Highlight. „Sie liebt die Möglichkeiten, die es für die Geschwister gibt und freut sich das ganze Jahr darauf“, berichtet ihr Vater. Ob es die Ausflüge mit dem Begleiterteam sind, zum Beispiel auf die Osterwiese nach Bremen, die vielen Kreativ- und Spielangebote, der Pool oder ganz einfach die Tatsache, dass immer jemand Zeit für sie hat: „Maja geht komplett darin auf, dass freut uns als Eltern natürlich ganz besonders“, sagt Kai.