Mit offenen Armen und Herzen wurde der ambulante Kinderhospiz-Stützpunkt Löwenherz vor zwei Jahren in Lüneburg begrüßt. Zum „Geburtstag“ am 1. April gibt das Team nun einen Einblick in die persönlichen Beweggründe, sich für die Kinderhospizarbeit in der Region einzusetzen.
Bereits zwischen dem offiziellen Start im Übergangsbüro bis hin zur Eröffnung des offiziellen Stützpunktes (Auf dem Meere 36) ist viel passiert: Noch während der ersten Schulung für ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter stießen vier fertig ausgebildete Ehrenamtliche zu Löwenherz in Lüneburg, von denen drei direkt in die anfragenden Familien vermittelt wurden. Die nächste für Lüneburg und Umgebung geschulte Gruppe folgte Ende November. So konnten kontinuierlich weitere Familien aufgenommen und unterstützt werden.
Heute engagieren sich in und um Lüneburg 23 ausgebildete ehrenamtliche Familienbegleiterinnen und -begleiter, darüber hinaus kooperiert Löwenherz in Lüneburg mit vier Hospizdiensten im Umland. Über diese Vernetzung konnten bislang alle Familien mit einer Begleitung versorgt werden. Ohne das wachsende öffentliche Interesse, die Unterstützung vieler Spenderinnen und Spender, Unterstützerinnen und Unterstützer und Netzwerkpartner wäre das alles nicht möglich gewesen. Ebenso wichtig ist der Einsatz der drei hauptamtlich Mitarbeitenden vor Ort. Warum sie gerne bei Löwenherz arbeiten, erklären sie hier.
„Ich habe im Februar 2022 die Stellenausschreibung gesehen und sofort gewusst: Das ist das richtige für mich. Anfangs konnte ich mir nicht genau vorstellen, wie das Arbeiten für einen Kinderhospizdienst sein würde. Es war ganz anders als alles, was ich mir so gedacht hatte. Tatsächlich geht es bei unserer Arbeit vor allem um das Leben. Zum ersten Mal seit vielen Jahren habe ich das Gefühl, etwas wirklich sinnstiftendes zu tun. Wir können gemeinsam mit unseren ehrenamtlich Mitarbeitenden so viel für die betroffenen Familien tun und wirklich helfen. Wir sind für unsere Familien da – ganzheitlich – und das erfüllt mich zutiefst. Es ist mir ein Anliegen, die Themen und Bedarfe der Familien bekannter zu machen, ihnen damit auch auf den zweiten Blick das Leben ein wenig zu erleichtern. Und wir Löwenherzen werden nicht müde, denn das ist, was wir alle gemeinsam wollen.„
Silke Schippmann, Stützpunkt-Leitung
„Ich fand es ganz toll, als ich aus der Zeitung erfahren habe, dass das Kinderhospiz Löwenherz einen Standort in Lüneburg errichtet. Da ich bereits seit fast zehn Jahren in einem Hospiz für Erwachsene gearbeitet habe, fand ich die Idee total schön, dass hier jetzt ein neuer Standort für Kinder eröffnet wird. Dieses Angebot fehlte noch für die Kleinsten in dieser Region. Ich musste auch gar nicht lange überlegen, um meine Bewerbung fertig zu stellen und freue mich, dass ich seit Januar 2023 in einem tollen Team arbeite und diesen Standort hier mit aufbauen darf.“
Florian Borns, Verwaltung
„Was mich in die Kinderhospizarbeit gezogen hat? Letztendlich bin ich während meines gesamten beruflichen Lebens irgendwie immer wieder über Umwege dort gelandet, ob im Einsatz während meiner Ausbildung, meiner Tätigkeit im Kinder-Tageshospiz oder einem weiteren Abstecher ins Akutkrankenhaus. Und zuletzt bin ich nun bei Löwenherz gelandet – und das ganz bewusst! Kinderhospizarbeit ist so wertvoll für die betroffenen Familien, für die Gesellschaft, aber auch für mich. Ich habe das Gefühl, etwas Richtiges zu tun und dies auch richtig tun zu können. Die Aufgaben, die dieser Arbeitsbereich mit sich bringt, sind nicht immer leicht, doch lassen mich immer wieder Dankbarkeit spüren! Die Begegnungen mit den Menschen geben Hoffnung und bringen Freude. Es ist wundervoll, Familien, deren Leben eher kompliziert ist, mit meiner beruflichen und persönlichen Erfahrung eine echte Stütze zu sein. Um es kurz zu sagen, ich fühle mich wohl, deshalb bin ich hier. Ich bin ein Löwenherz!„
Natalie Schwanke, Koordinatorin