Seit vielen Jahren ist Marion Zwilling eng mit dem Kinderhospiz Löwenherz verbunden. Als Vorstandsvorsitzende folgte sie im vergangenen Jahr auf Löwenherz-Pionierin Gaby Letzing. Im Interview stellt sie sich vor, spricht über ihre Beweggründe für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Ziele.

Für alle Menschen, die Sie vielleicht noch nicht kennen: Stellen Sie sich doch einfach mal kurz vor.
Ich heiße Marion Zwilling und wohne in Langwedel. Ich habe drei Kinder, wovon ein Kind schon im Himmel lebt. Beruflich bin ich Trauerbegleiterin und Referentin für Trauerthemen – und dafür auch in fast ganz Deutschland unterwegs.
Wann hatten Sie das erste Mal Kontakt zu Löwenherz?
Als Löwenherz-Familie sind wir schon im Jahr 2007 das erste Mal im stationären Kinderhospiz gewesen. Im Ehrenamt bin ich seit 2012/13 tätig.
Wie hat Ihre ehrenamtliche Arbeit begonnen?
Angefangen hat es mit einer allgemeinen Infoveranstaltung über das Ehrenamt bei Löwenherz. Dabei habe ich festgestellt, dass eine ambulante Begleitung für mich nicht in Frage kommt. Das wäre mir zu dicht dran gewesen. Aber die Öffentlichkeitsarbeit hörte sich gut für mich an. Ich bin dann zunächst überwiegend in Schulen unterwegs gewesen, habe Vorträge gehalten und Spendenübergaben gemacht. Im Jahr 2013 bin ich dann schon in den Vereinsrat gewählt worden – und auch in den Vorstand.
Warum wollten Sie sich auch nach dem Tod ihres Kindes weiterhin für Löwenherz engagieren?
Wir haben Löwenherz als unglaublich kraftspendend erlebt. Jeder Mitarbeitende hatte ein offenes Ohr, alle waren für uns da und haben sich Zeit für uns genommen. Weil wir die Zeit im Löwenherz so genossen haben, wollte ich gerne etwas zurückgeben. Nach dem Tod meiner Tochter hatte ich das Gefühl, Zeit zu haben. Und die wollte ich auch für Löwenherz investieren, als Dankeschön sozusagen.
Wofür steht das Kinderhospiz Löwenherz, was macht die Arbeit aus?
Da sein, mitmachen, auffangen, an der Seite stehen, immer eine Lösung finden, Mut und Kraft spenden.
Was wünschen Sie Löwenherz für die Zukunft?
Dass der ganz besondere Löwenherz-Spirit erhalten bleibt. Dieses Herzliche, dieses Engagierte – das macht Löwenherz aus. Mir ist es ganz wichtig, dass wir weiter eng an der Seite der Familien stehen.
Welche Rolle möchten Sie als Vorstandsvorsitzende dabei spielen?
Durch viele Fortbildungen habe ich mir viel Wissen im Bereich Trauer angeeignet. Dieses Wissen möchte ich – neben meiner Zeit – einbringen. Im Vorstand möchte ich gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen dafür sorgen, dass unsere Mitarbeitenden bei uns gut und gerne arbeiten. Dabei richte ich den Blick auf das Ganze: Die Familien sind wichtig, die Mitarbeitenden sind wichtig, die Ehrenamtlichen sind wichtig. Das alles gehört für mich zusammen. Und ich hoffe, dass es uns als Vorstand gemeinsam gelingt, dieses Zusammenspiel zu bewahren.