Das Motto der „Wovon träumst Du“-Woche im Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz traf voll ins Farbige. Thema: Spray Your Power. Vier junge Heranwachsende beschäftigten sich mit Graffiti. Jen Sallein und Jens Hanekum aus dem Löwenherz-Begleiter*innenteam hatten die Idee dazu, koordinierten und standen mit Rat und Tat zur Seite.

Unter der fachkundigen Anleitung des Künstlers Markus Genesius „WOW123“ setzte die Gruppe ihre eigenen Ideen kreativ um. „Mir war am Anfang gar nicht klar, wie stark die körperlichen Einschränkungen der jungen Menschen sind. So konnte nicht jeder die Spraydose alleine halten und damit sprayen. Dennoch sind es tolle Ergebnisse, die erzielt worden sind“, findet der Künstler. „Ich hatte schon lange überlegt, wie ich mich mit meiner Arbeit auch für das Kinderhospiz Löwenherz engagieren kann. Daher freut es mich umso mehr, dass Jen aus dem Begleiter*innenteam an mich herangetreten ist und mich gefragt hat, ob ich dabei bin“, erzählt der selbst ernannte Graffiti-Dinosaurier und fügt hinzu: „Jederzeit wieder, es war eine tolle Erfahrung, mit den Jungs zu arbeiten.“

Der „Wovon träumst Du“-Woche vorangegangen war übrigens das Jugend-Event mit neun Geschwistern von lebenslimitiert erkrankten Kindern im Bremer Lidice Haus. Auch hier war das Thema „Spray Your Power“. Ein Wochenende lag nutzten die 14 bis 20-Jährigen die Chance, sich kennenzulernen und in den Austausch zu gehen – über Wünsche, Träume und Alltagssorgen. „Üblicherweise startet das Ganze mit einem zwanglosen Kennenlernen. Auch das Thema des Wochenendes wird schon mal locker angedacht. Die Jugendlichen haben sich Gedanken darüber gemacht, was ihnen Kraft gibt und wie sie dieses Bild oder Wort in ein Graffito umsetzen können“, berichtet Jens Hannekum, der zusammen mit Christina Melloh das Event begleitet hat. Bei der Umsetzung half dann der Graffiti-Künstler Kenmo, der auch viel technisches Hintergrundwissen für die Gestaltung der Bilder zu vermitteln wusste.
Ob sich die Arbeiten der Geschwister von denen ihrer erkrankten Geschwister unterscheiden? „Nein, ich denke nicht“, sagt Jens Hannekum, „letztendlich sind der Prozess und die Umsetzung das Wichtigste für die Jugendlichen. Es findet eine Auseinandersetzung statt, das ist von Belang.“