Empathie, Flexibilität, Kreativität und Resilienz: Die Arbeit als Teamleiterin im Kinderhospiz Löwenherz ist anspruchsvoll. Viele Voraussetzungen für diesen Job hatte Ulrike Senn bereits mitgebracht. Manches musste sie noch lernen.
Die gelernte Kinderkrankenschwester ist seit 2003 im Löwenherz tätig. Eine echte Pionierin also. Jede Veränderung, jede Entwicklung, jede Anpassung – Ulrike Senn hat alles hautnah miterlebt. Damals zog sie eigens für ihren neuen Job um – und hat es bis dato nicht bereut. In ihre heutige Position als Teamleiterin im Kinderhospiz ist Ulrike hineingewachsen. „Die Funktion der Teamleitung gab es in den ersten Jahren von Löwenherz gar nicht. Erst später, als der Anbau des Jugendhospizes hinzukam, wurde der Arbeitsaufwand immer größer. Um administrative Aufgaben wie Mitarbeiterführung, Personal- und Dienstplanung zu bewerkstelligen, wurden die Teamleiterstellen in der Pflege installiert.“
„Bei uns im Löwenherz werden nicht einfach Köpfe geplant, sondern die Menschen, die dahinterstehen.“
Ulrike Senn, Teamleiterin im Kinderhospiz
Folglich ist Ulrike Senn viel mit der Planung des Personals beschäftigt. Dennoch ist kein Tag wie jeder andere. Denn die Planung unterscheide sich doch sehr von der in großen Kliniken. „Bei uns im Löwenherz werden nicht einfach Köpfe geplant, sondern die Menschen die dahinterstehen. Es wird auf Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen eingegangen. Pflegekräfte mit unterschiedlichen Qualifikationen werden individuell den Kindern und Jugendlichen zugeordnet. Wichtig ist auch, sich bei neuen Mitarbeitern die notwenidge Zeit für die Einarbeitung zu nehmen, um eine sehr fein abgestimmte Pflege zu erzielen. Am Ende sind es viele Wünsche, die berücksichtigt werden wollen.“
Für die Position der Teamleitung bedeutet das ein hohes Maß an Empathie, Flexibilität, Kreativität und Resilienz. „Ist eine Versorgung anspruchsvoll, muss ich als Teamleiterin die Pflegekraft im Blick haben. Dann frage ich auch: Geht es ihr gut damit? Kann ich helfen? Wie kann ich die Situation verbessern?“ Dieses umsichtige Agieren wirkt sich nachhaltig auf das Miteinander im Kinderhospiz aus und stärkt das Wir-Gefühl.
„Bei Bewerbungsgesprächen versuche ich immer zu erspüren: Trägt er oder sie schon ein Löwenherz in sich?“
Ulrike Senn über Bewerber*innen
Besonders wichtig ist es Ulrike Senn, auch weiterhin in der Pflege zu arbeiten, um den Bezug zur Basis nicht zu verlieren. „Der Blick für die Pflege geht meiner Meinung nach verloren, wenn ich das nicht mache. Mir ist dabei der Kontakt zum Team und zu den Mitarbeitern wichtig. Beim gemeinsamen Arbeiten kommt man besser mal in ein Gespräch. Pflegen ist was anderes als Planen.“ Ihre jetzige Position als Teamleiterin möchte Ulrike dennoch nicht missen. „Durch das Zusammenspiel von Pflegen und Planen gibt es immer wieder neue Herausforderungen. Das bietet Abwechslung und fördert die Kreativität.“
Ulrike Senn ist aber nicht ausschließlich für die Planung der Dienstpläne zuständig, zusammen mit der stelllvertretenden Teamleitung leitet sie Dienstbesprechungen und wirkt bei Neueinstellungen in der Pflege mit. Da hilft ihr die langjährige Erfahrung bei Löwenherz sehr. „Bei Bewerbern verlass ich mich neben den Qualifikationen der Bewerber auch auf meine Intuition. Ich versuche immer zu erspüren: Trägt er oder sie schon ein Löwenherz in sich? Denn dann kann eine gute Zusammenarbeit klappen.“