Leinen los! Für 17 Jugendliche und junge Erwachsene ging es mit Löwenherz im Rahmen des Jugendevents zum Segeln auf das Ijsselmeer. Das Besondere: Alle Teilnehmenden im Alter zwischen 14 und 21 Jahren haben Geschwister mit einer lebenslimitierenden und unheilbaren Erkrankung.

„Mit den anderen Jungen und Mädchen zu reden ist deswegen ganz selbstverständlich, denn alle haben denselben Hintergrund“, bringt es Anton auf den Punkt. Und der 17-Jährige weiß, wovon er spricht. Schließlich ist er schon öfter bei unterschiedlichen Geschwister-Angeboten von Löwenherz dabei gewesen. Keine Frage also, dass er nun bei der Premierenveranstaltung auf dem Ijsselmeer ebenfalls mitsegeln wollte. „Mit den Vätern haben wir den Törn bereits zweimal gemacht. Dieses gemeinschaftsstiftende Erlebnis wollten wir den Geschwistern nicht vorenthalten“, sagt Christina Schwecke-Ernst, die gemeinsam mit Jens Hannekum vom Begleiterteam und Pflegedienstleiterin Dorota Walkusz den Segelausflug auf dem Ijsselmeer begleitet hat. „Ordentlich Wind, Regenschauer, eine tolle Gemeinschaft – das war richtiges Segeln“, fasst die Leiterin des Begleiterteams den Wochenendtrip in die Niederlande zusammen.
„Cooles Gemeinschaftsgefühl auf dem Schiff“
Per Bus ging die Reise an einem Freitagnachmittag in Syke los, nach einem Zwischenstopp bei Oldenburg erreichte die Gruppe am Abend dann den kleinen Ort Lemmer, direkt am Ijsselmeer. Dort wurden die Kajüten auf dem Schiff, der Beantra, bezogen, der Skipper gab eine erste Einweisung und das Abendessen wurde zubereitet. Am nächsten Morgen setzte die Mannschaft dann nach weiteren Instruktionen die Segel. Der doch sehr stürmische Wind sorgte allerdings dafür, dass zunächst, anders als geplant, kein Segeln auf dem Ijsselmeer zustande kam. Stattdessen ging es zunächst über die friesischen Seen. Und selbst dort war es so windig, dass beim Kochen die Töpfe auf dem Herd festgehalten werden mussten. „Das war definitiv das erlebnisreichste Kochen, das ich bislang erlebt habe“, sagt Anton.
Der Hauptgrund für den Segeltörn auf dem Ijsselmeer war aber selbstverständlich ein anderer, so Anton weiter: „Es ist einfach ein cooles Gemeinschaftsgefühl auf dem Schiff. Viele der Teilnehmenden kenne ich schon seit mehreren Jahren, wir freuen uns einfach, uns wiederzusehen, uns auszutauschen und Zeit miteinander zu verbringen.“ Diese Vertrautheit, gepaart mit dem gleichen familiären Hintergrund, ist es auch, die es all jenen so leicht macht Anschluss zu finden, die zum ersten Mal bei Löwenherz-Events für Geschwister dabei sind.
Segeln auf dem Ijsselmeer? Gerne wieder, gerne länger!
Am Abend erreichte die Crew dann Stavoren, von wo die Reise am kommenden Mittag bei immer noch starken Böen und kräftigen Regenschauern über das Ijsselmeer zurück nach Lemmer fortgesetzt werden konnte. „Da mussten wir schon ein bisschen improvisieren und ein paar Programmpunkte nach vorne ziehen. Aber eine gewisse Spontanität gehört bei einem solchen Ausflug einfach dazu“, sagt Tina Schwecke-Ernst. Am Erfolg dieses Wochenend-Ausflugs änderte all das indes nichts, wie das einstimmige Fazit verrät: Mit Löwenherz auf dem Ijsselmeer segeln? Gerne wieder, gerne länger!